Auswärtsfahrt

Meine erste Auswährtsfahrt mit der Hertha war ein voller Erfolg. Zwar gab es beim VfL Wolfsburg nur ein 0:0, gefühlt war es aber ein Sieg, und arithmetisch wurden heute nur die zwei Punkte liegengelassen, die es vor einer Woche unverdient gegen Bielefeld gab. Je länger das Spiel in der steil nach oben gebauten und mit 23.000 Zuschauern lächerlich schwach besuchten Volkswagen Arena dauerte, desto stärker wurde die Hertha. Die Organisation und der "flow" gingen am Ende so ineinander über, dass ich beinahe geneigt bin, von einem System zu sprechen.

Es ist tatsächlich das System Favre, es entwickelt sich aus einer Dreierkette und einem starken Zentrum heraus, gegen Ende konnte sogar der immer noch häufig begriffstutzige Chahed nicht anders, als mitspielen. Dass es zu keinem Tor reichte, hatte viele Gründe, ausschlaggebend war schließlich, dass sich die Mannschaft erst wieder an so viele Chancen gewöhnen muss. Sie spielt ja erst seit kurzer Zeit wieder Fußball, seit drei Spielen, genau gesagt.

Lustenberger (19 Jahre alt) kann man derzeit beinahe live dabei zusehen, wie er in eine Mannschaft hineinwächst, die sich jetzt schon um ihn dreht. Er war heute großartig, fast arsenalistisch, vor einer Dreierkette, in der von Bergen nach der Pause an die Stelle von Fathi trat, Simunic und Friedrich arbeiteten heute mit der Ruhe von echten Professionals. Es gab sogar ein Flügelspiel, gleichwohl sind die Außenpositionen jetzt die neue Baustelle der Hertha.

Überschattet war die ganze Reise davon, dass Simon mir, als ich erst in Spandau war, die erste Textnachricht vom Arsenal-Match in Birmingham schickte: zu der Verletzung von Eduardo und der ganzen Sache in einem eigenen Post mehr, zu Hertha in Wolfsburg ebenso, wenn ich die Fernsehübertragung nachgeholt habe. Ich bin durch den Wind.

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