Der Führer war kein Fan

Das heutige Fundstück stammt aus Olympia, dem neuen Roman von Volker Kutscher, der die Serie über Gereon Rath schreibt. Krimis mit Schauplatz Berlin in den Jahren 1929 bis 1936. Die Fernsehserie Babylon Berlin beruht auf den Figuren und Geschichten von Kutscher, ist aber chronologisch noch einige Jahre hinterher.

In dem neuen Buch wird ein Fall rund um die Olympischen Spiele im Jahr 1936 erzählt. Dabei geht Charlotte Ritter, die Partnerin von Gereon Rath, einmal zu einem Fußballspiel zwischen Deutschland und Norwegen im Poststadion. Es war ein Viertelfinale des Olympischen Turniers.

Überraschenderweise lässt Hitler sich dort sehen. ""Das waren Deutschlands Fußballfreunde nicht gewohnt, Adolf Hitler besuchte für gewöhnlich keine Fußballspiele, er konnte mit dem Proletensport nicht viel anfangen." Und dann setzt Kutscher fort: "Anders als Charly. Die Leidenschaft für Fußball (und Hertha BSC) hatte sie von ihrem Vater geerbt, der sie schon früh mit in die Plumpe oder ins Poststadion genommen hatte. Reichstrainer Otto Nerz hatte zwar keinen einzigen Herthaspieler, ja nicht einmal einen Berliner, in seinem Olympiakader, dennoch freute sich Charly auf das Spiel."

Über Otto Nerz, den Vorgänger von Sepp Herberger, gibt es bei Wikipedia einen gründlichen Eintrag. Olympia von Volker Kutscher gefällt mir gut, ich kann das Buch empfehlen. Und dass Charlotte Ritter blauweiß dachte und fühlte, darf uns freuen. Auf der Ehrentribüne der erfundenen Hertha-Fans sitzt sie ganz vorn.

Volker Kutscher: Olympia. Der achte Rath-Roman, Piper 2020

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