Der FC Bayern hat diese Woche in der Champions League ein gutes Spiel gegen den Liverpool FC gemacht. Uns erwartet nun eines der spannendsten Rückspiele in einem europäischen Wettbewerb seit langer Zeit. Zwischendurch wird heute aber wieder Liga gespielt, und da fällt Hertha die schöne Aufgabe zu, die Liga spannend zu machen oder spannend zu halten.
Was kann Pal Dardai tun, um in der Allianz-Arena zu einem Remis oder gar einem Sieg beizutragen? Zum Glück gibt es die Lektionen aus der Begegnung im Pokal vor wenigen Tagen. Dieses Spiel ist Hertha leider missraten, und zwar aus Gründen, die mit der Gesamtkonzeption zu tun hatten. Der glückliche Ausgleich durch Selke in Halbzeit sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Hertha im Pokal überhaupt kein Rezept fand.
Die Strategien für heute liegen im Grunde auf der Hand. Die Formation der letzten beiden Spiele passt für die Herausforderung in München, sie lässt sich auch an zwei Stellen passend adaptieren. Wir haben ja zwischendurch einen neuen Spieler kennengelernt, noch nicht im Detail, aber in Andeutungen: ich würde den schnellen und offensichtlich auch selbstbewussten Lukas Klünter heute von Beginn an bringen, hinter Valentino Lazaro, der eine Position nach vorn rücken kann.
Ebenso braucht es auf der anderen Seite eine funktionierende Zweierkonstellation auf der Außenbahn: das könnte Mittelstädt hinter Kalou sein. Der interessante Auftritt von Torunarigha auf der Position von Plattenhardt lässt sich ja leider nicht wiederholen, der (laut Pal Dardai in der PK) mögliche künftige Nationalspieler Mittelstädt kann da aber ebenso gut spielen. Er ist selten auffällig, man sieht aber im Detail, dass er sein Repertoire ständig ein bisschen erweitert.
Es spricht alles dafür, die Bayern im Wesentlichen zu spiegeln. Das heißt, ihr Flügelspiel anzunehmen und Coman und Gnabry auch defensiv zu beschäftigen. Das Dreieck im zentralen Mittelfeld verfügt dabei über die technische Qualität, auch längere Ballbesitzphasen zu gestalten. Mit Arne Maier natürlich besser als mit Lustenberger oder Skjelbred.
Hertha wird in München die "Arbeiterrolle" übernehmen, so hat Pal Dardai das mit einer seiner Wortschöpfungen genannt. Gegen die "Künstlerrolle" des FC Bayern kann Hertha aber auch durchaus Spielkunst aufbieten. Es könnte spannend werden.
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