Kellerduell

Schwaches Spiel, Ertrag in Ordnung, Tendenz unklar. Das 1:1 in Freiburg kann man wohl nur vor dem Hintergrund der unglücklichen Heimniederlage sehen, unter anderen Umständen hätte Jos Luhukay wohl auf Sieg spielen lassen. Als er Allagui für Ronny brachte, hatte ich beinahe das Gefühl, dass damit die Weiche entsprechend gestellt ist (es gab auch einen schönen Assist des Tunesiers für Ramos), als er Wagner brachte, war die Sache aber klar - mit dem Berliner Backup-"Torjäger" muss eine Menge passieren, dass von ihm irgendwann einmal spielentscheidende Momente erwartbar werden könnten.

Was insgesamt auffällt, ist der Verlust der mannschaftlichen Geschlossenheit, und jener Leidenschaft, mit der Hertha in den ersten drei Spielen die Gegner vor Probleme stellte. Jetzt spielt das Team wieder eher abwartend, mitlaufend wie Ronny, der Defensivzweikämpfe lieber auslässt (ganz anders als Ramos, siehe die Intervention gegen Ende), undeutlich in der Balance zwischen den Linien (wobei das Gegentor nach dem Pass von Freis schwer zu verteidigen ist, da müsste Langkamp schon überirdische Antizipation haben nach dem schwachen Eröffnungspass von Brooks), die Spieleröffnung ist schlecht, weil Freiburg relativ problemlos alle zustellen konnte, da fehlt es an Flexibilität und Läufen in die Räume.

Wenn man ein Spiel wie gegen Frankfurt sieht, dann denkt man sich eigentlich, dass eine Mannschaft so etwas nicht so schnell vergessen kann. Doch es scheint, als wäre die Erinnerung daran schon wieder verblasst. Im Grunde ist das normal, denn jetzt sind die Spiele wieder normaler, sie sind unklar hinsichtlich dessen, welche Mannschaft anbieten, welche reagieren soll. Hertha hatte gut siebzig Minuten die wesentliche Spielinitiative, konnte und wollte damit aber wenig anfangen. Ein typisches Kellerduell eben.

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