Nachlese

Jetzt habe ich es mir also noch angeschaut, das 1:0 in Bremen vom vergangenen Samstag. Es war ein verdienter Sieg, der aber auf den dünnen Beinen des Glücks steht. Denn vor dem Treffer durch Marcelinho gab es zwei Situationen, die prekär genug waren. Das Handspiel von Kovac, nach einem technischen Fehler im eigenen Strafraum, hätte man mit gleichem Recht als absichtlich werten können - er trifft den Ball nicht gut, und in seine unwillkürliche Bewegung aus der Gefahr heraus mischt sich eben dieses Moment der Rettung, für das er natürlich gar nicht genug Zeit hat, es zu reflektieren - ich unterstelle eine reflexhafte Absicht, und Schiedsrichter Wack hat nach den Vorgaben einer altmodischen Anthropologie entschieden: Alles, was keine gut durchdachte Willensentscheidung ist, wird nicht gepfiffen.

Der Schuß von Jensen, ebenfalls noch beim Stand von 0:0, war die Konsequenz einer legeren Stellungsleistung unserer Defensive, die sich dann aber in Position gespielt hat. Am Ende hatte Werder vier Stürmer auf dem Platz, aber keinen Regisseur, während Hertha diese Funktionen quer über die Mannschaft verteilt. Dieter Hoeneß hat während der Saison einmal gesagt, die Mannschaft wäre "schwer zu spielen" - sie ist auch schwer zu bekämpfen, und manchmal schwer zu bändigen.

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