von Marxelinho

Tor Tor Thorben

Im Oktober bin ich traditionell zwei Wochen in Wien, beim Filmfestival. Dieses Mal habe ich etwas versäumt, obwohl ich dafür gut entschädigt werde mit Kino. Während die Hertha am Samstag zum ersten Mal mit Yildiray Bastürk begonnen hat, saß ich in einem Dokumentarfilm über einen ungarischen Fischer, der einer Cyanidkatastrophe wegen seine Existenzgrundlage verloren hat und deswegen nach Australien flog, um den Vorsitzenden des Minenunternehmens damit zu konfrontieren.

Meine Dauerkarte hatte ich einem Freund geliehen, der aus historischen Gründen ein Fan von Bayer Leverkusen ist, einer Mannschaft, zu deren aktueller Ausprägung (also ungefähr, seit Bernd Schneider dort spielt) ich eine Zuneigung gefaßt habe, die ich mit vielen Fans in Deutschland wohl teile. Augenthaler macht es nun noch leichter, Bayer Leverkusen zu mögen. Den Medienberichten entnehme ich allerdings, daß sie kein starker Gegner waren, sondern sich der Hertha ergeben haben.

Die wird sich in Bielefeld ohnehin viel nachdrücklicher zu beweisen haben. Vielleicht wird es aber doch kein ganz desaströses Jahr. Was stimmt mich optimistisch? Den Einkauf von Bastürk fand ich ohnehin sofort eine tolle Idee, ich rufe auch sehr gern: Yildiray! So wie ich die Nachbarn in dem mehr oder weniger bürgerlichen Sektor, in dem wir im Olympiastadion sitzen, mit meiner Begeisterung für Fathi nerve, und mit meiner hartnäckigen Treue zu König Artur Wichniarek.

Immer schon war ich ein Fan von Thorben Marx, dessen Tor sozusagen nach Plan fiel: schon die ganze Saison hielt er sich dort bereit, wo er dieses Mal abgezogen hat. Arne Friedrich hat den Assist geliefert - das Modul einer Hertha, die aus Gegenwart und Zukunft besteht. Zwar hat Thorben Marx einmal auf die Frage nach seiner Lieblingsspeise geantwortet: McDonalds. Aber er spielt nicht wie ein Cheeseburger. Deswegen sehe ich ihm diesen Blödsinn nach.

Ich mag die Nummer 32, und wenn ich mir nicht ein wenig seltsam vorkommen würde in einem Jersey, würde ich mir ein Marx-Leiberl laufen. Irgendwann ist es so weit. Ich sehe es schon kommen. Zum Thema Einkaufspolitik lohnt sich mehr denn je der Blick nach London: Dort wird, nach Jose Antonio Reyes, gerade ein siebzehnjähriger Spanier namens Francesc Fabregas entdeckt, den Arsene Wenger zu Arsenal geholt hat. Ich habe ihn schon zwei, dreimal spielen gesehen, und war baff. Und nun zurück ins Kino!

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